"Eltern-Medien-Trainer"

Evaluation des Projekts "Eltern-Medien-Trainer"

der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen in Kooperation mit dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit

Im Auftrag des Landespräventionsrats Niedersachsen führte das arpos institut von Januar 2007 bis einschließlich März 2009 die wissenschaftliche Evaluation der Fortbildung für pädagogische Fachkräfte zur Erlangung des Zertifikats "Eltern-Medien-Trainer" durch.

Ziel des Projekts "Eltern-Medien-Trainer" war es, die Medienkompetenz in Familien durch Elternkurse zu stärken. "In diesen Kursen können Mütter und Väter ihre Kenntnisse über aktuelle Medienthemen erweitern und Hilfestellungen für den Umgang mit Medien in der Erziehung erhalten" (Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen et al. 2006, S. 2).

Pädagogische Fachkräfte sollten in Fortbildungsveranstaltungen dazu qualifiziert werden, diese Elternkurse durchzuführen. "Mit der Fortbildung erweitern die pädagogischen Fachkräfte ihr Wissen über die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen. ... Darüber hinaus werden die zukünftigen Eltern-Medien-Trainer mit Methoden vertraut gemacht, um Eltern gezielt zu schulen und sie beim Umgang mit den verschiedenen Medien im Familienleben zu unterstützen." (ebd., S. 3)

Die Qualifikation der Eltern-Medien-Trainer erfolgte in ihrem ersten Durchgang, auf den sich die wissenschaftliche Evaluation vorrangig bezieht, an vier Wochenendkursen mit je zwei Seminartagen von November 2006 bis Juni 2007 und behandelte nacheinander die Gebiete:

  • Fernsehen,
  • Internet und Chaträume
  • Computerspiele,
  • Handy, Werbung und Konsum.

Die Evaluation wurde vorrangig als eine qualitative wissenschaftliche Begleitforschung konzipiert, in der offene, teil- oder unstandardisierte Erhebungsinstrumente zum Einsatz gelangten. Zusätzlich zu dieser qualitativen Erhebung erfolgte eine standardisierte Befragung aller an den beiden ersten Durchläufen der Ausbildung beteiligten Eltern-Medien-Trainer zu den von ihnen durchgeführten Elternveranstaltungen sowie deren Akzeptanz und Rahmenbedingungen.

Neben einer "summativen Evaluation", d. h. der abschließenden Beurteilung des gesamten Vorhabens, wurde auch eine projektbegleitende "formative Evaluation" durchgeführt, die projektunterstützende Maßnahmen, wie z.B. die Rückmeldung von Zwischenergebnissen an die Projektbeteiligten und ihre Diskussion im Hinblick auf eventuelle Modifikationen bei der Projektdurchführung beinhaltet (vgl. hierzu auch Wottawa/Thierau 1998, S. 63).

Aufgrund der insgesamt positiven Ergebnisse gelangte die Evaluation zu der Empfehlung, die Forbildung zum "Eltern-Medien-Trainer" weiterzuführen, jedoch um weitere Elemente der didaktischen Arbeit mit Eltern generell sowie mit Eltern aus sozial benachteiligten Familien als besonderer Zielgruppe zu ergänzen (vgl. Böttger/Franke/Ernst 2009)

Projektteam:

Prof. Dr. Andreas W. Böttger (Leiter)

Dipl.-Soz.Wiss Martina Ernst (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Dipl.-Soz.-Päd. Angelika Franke (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Literatur:

Böttger, Andreas / Franke, Angelika / Ernst, Martina (2009): Ergebnisbericht zur Evaluation des Projekts "Eltern-Medien-Trainer" der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen in Kooperation mit dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit. Hannover.

Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen in Kooperation mit dem Landespräventionsrat Niedersachsen und dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit,2006: Eltern-Medien-Trainer. Fortbildung für pädagogische Fachkräfte zur Erlangung eines Zertifikats als Eltern-Medien-Trainer. Informationsbroschüre. Hannover.

Wottawa, H. / Thierau, H., 1998: Lehrbuch Evaluation. Bern.