"Heimspiel"

Evaluation des Projekts „Heimspiel“ des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK)

 

Vom 29. November 2011 bis zum 6. Dezember 2013 wurde vom arpos institut im Auftrag der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes die Evaluation des Gewaltpräventionsprojekts „Heimspiel“ durchgeführt, bei dem ein Kurzfilm gleichen Namens zur Arbeit mit gefährdeten, gewaltbereiten oder auch gewalterfahrenen Jugendlichen eingesetzt wurde (vgl. Böttger/Ernst 2011, S. 3).

Das Projekt „Heimspiel“ wurde im institutionellen Rahmen des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) entwickelt (vgl. ProPK 2011, S. 1). Sein Ziel ist es, zu einer Reduzierung von Gewalttaten im öffentlichen Raum beizutragen. Es wendet sich an junge Menschen beiderlei Geschlechts im Alter zwischen 16 und 25 Jahren, die eine erhöhte Gewaltbereitschaft zeigen oder bereits durch Gewaltdelikte auffällig geworden sind (vgl. ProPK 2011, S. 2). „Das Projekt beschränkt sich auf Körperverletzungsdelikte. Raub und andere Delikte, die ebenfalls dem Bereich der Gewaltkriminalität zugeordnet werden können, bleiben außer Betracht.“ (Kommission Polizeiliche Kriminalprävention 2011, S. 9). Bewusst ausgenommen sind zudem Gewaltdelikte, die im Wesentlichen weltanschaulich oder politisch motiviert sind (vgl. ebd.).

Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts wurde in den hierfür ausgewählten Bundesländern Hamburg und Baden-Württemberg sowohl als Prozessevaluation (formative Evaluation) durchgeführt, die die Rückmeldung von Zwischenergebnissen im Hinblick auf eventuelle Modifikationen bei der Projektdurchführung beinhaltet (vgl. Wottawa/Thierau 1998, S. 63), als auch als Wirkungsevaluation (summative Evaluation), in der das Projekt nach seiner Durchführung abschließend eingeschätzt wird (vgl. Böttger/Ernst 2011, S. 4).

Neben standardisierten schriftlichen Befragungen und Mailumfragen sowie teilstandardisierten Telefoninterviews gelangten in diesem Rahmen auch qualitative Methoden zur Anwendung, wie das ethnographische Verfahren der teilnehmenden Beobachtung (vgl. z.B. Lamnek 2005) und die von Witzel (vgl. 1982; 1996) konzipierte Methode des problemzentrierten Interviews.


Projektteam

Prof. Dr. Andreas W. Böttger, Dipl.-Sozialwiss. Martina Ernst

 

Literatur und Quellen:

Böttger, A. / Ernst, M., 2011: Angebot an die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes zur Durchführung einer Evaluation des Projekts „Heimspiel“. Hannover.

Böttger, A. / Ernst, M., 2012: Zwischenbericht an die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes zur Evaluation des Projekts „Heimspiel“. Hannover.

Böttger, A. / Ernst, M., 2013: Ergebnisbericht an die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes zur Evaluation des Projekts „Heimspiel“. Hannover.

Kommission Polizeiliche Kriminalprävention, PG „Jugendkriminalität – Gewalt im Öffentlichen Raum“, 2011: Konzeption zur Reduzierung von Gewalt junger Menschen im öffentlichen Raum. Stuttgart.

Lamnek, S., 2005: Qualitative Sozialforschung. Weinheim / Basel.

ProPK (Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes), 2011: Dienstleistungsauftrag für die Evaluation des Projekts „Heimspiel“. Stuttgart.

ProPK (Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes) (Hrsg.), ohne Erschienungsjahr: Heimspiel. Filmbegleitheft. Stuttgart.

Witzel, A., 1982: Verfahren der qualitativen Sozialforschung. Frankfurt am Main / New York.

Witzel, A., 1996: Auswertung problemzentrierter Interviews. Grundlagen und Erfahrungen. In: Strobl, R. / Böttger, A. (Hrsg.): Wahre Geschichten? Zu Theorie und Praxis qualitativer Interviews. Baden-Baden.

Wottawa, H. / Thierau, H., 1998: Lehrbuch Evaluation. Bern.